Ruine der Burg Kozí Hrádek (Ziegenburg) bei Tábor

Die Burgruine Kozí Hrádek befindet sich etwa 6 km südöstlich der Stadt Tábor. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1377 unter Nennung des Vlček von Kozí sowie Albrecht, Burggraf auf Kozí, wobei eine weitere historische Niederschrift anführt, dass der Magdeburger Burggraf Johann der Jüngere von Hardeck die Burg mit mehreren Dörfern im Jahre 1391 verkaufte. Später befand sich die Burg im Besitz des Geschlechts Kozský von Kozí, das in seinem Wappen einen gekrönten Vierbeiner (wahrscheinlich einen Luchs) hatte, der mit der Zeit die Gestalt einer Ziege annahm. Nachdem er Prag verlassen musste, fand hier in den Jahren 1413 - 1414 der böhmische Reformator Magister Jan Hus Unterschlupf, der hier einige seiner bemerkenswertesten Arbeiten schrieb. Im Jahre 1542 wird die Burg Kozí als verödet angeführt. Auch wenn der Zeitpunkt ihres Untergangs nicht genau bekannt ist, geschah dies aller Wahrscheinlichkeit nach im Jahre 1438 während des militärischen Feldzuges Albrechts II. von Habsburg gegen Tábor. Die Relikte der untergegangenen Burg deckte in den Jahren 1899 - 1929 der örtliche Amateurarchäologe Josef Švehla auf. Heute ist die Burg Kozí Hrádek aufgrund ihrer historischen Bedeutung ein nationales Kulturdenkmal.

Doz. PhDr. Rudolf Krajíc, CSc.

Kozí Hrádek ist ein häufig aufgesuchtes, touristisches Ziel für Besucher aus dem Umgebung und aus dem Ausland. Es ist zu Fuß, auf dem Rad und mit dem Auto erreichbar. Gemeinsam mit der nahe gelegenen Waldgaststätte bietet das Burgareal von Kozí Hrádek ausreichend Gelegenheit für eine Rast und Erholung, jedoch auch für viele kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen.

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