Das durch die Menschen über Jahrhunderte im Einklang mit den Bedürfnissen der Natur bewirtschaftete Land überraschte jeden Besucher durch seine Schönheit. Wer die historischen Denkmäler besucht, begreift, wie aufgeklärt und reich die hiesigen Adelsgeschlechter gewesen sein müssen, und welch hervorragende Künstler und Handwerker hier lebten. Sie hinterließen den nachfolgenden Generationen zahlreiche kulturhistorische Denkmäler als Zeugnis einer reichen und bewegten Geschichte - altehrwürdige Städte voller Leben und Kultur, majestätische gotische Kirchen, verträumte Renaissanceschlösser, Klöster, Denkmäler der volkstümlichen Baukunst, interessante technische Bauwerke, einschließlich der ausgeklügelten Fischteichsysteme.
Südböhmen hat jedoch aufgrund des Fehlens großer Industrieunternehmen auch einen hohen Landschaftswert. Sein Beweis ist die Vielzahl der erklärten Schutzgebiete. Südböhmen ist ein Land kaum zu zählender Teiche, Kiefernwälder und ausgedehnter Torfmoore, die durch die Silhouetten der Städte und der ländlichen Kirchen belebt werden, die wiederum mit den weiß getünchten Bauernhöfen des Marschlandes eine Harmonie bilden. Dies ist das Bild der typischen südböhmischen Landschaft in der Umgebung von České Budějovice, Třeboň oder Veselí nad Lužnicí. Südböhmen ist jedoch auch die raue Gebirgslandschaft des majestätischen Böhmerwaldes (Šumava), des Gratzener Berglandes (Novohradské hory) und des Blansker Waldes (Blanský les). Unzählige Schönheiten birgt allerdings auch der Landstrich südöstlich von Jindřichův Hradec – dank der kaum beeinträchtigten Natur, den zahlreichen, frei verstreuten Granitblöcken, den hohen Hügeln und großen Teichen wird er zu Recht Böhmisches Kanada genannt.
Im Norden bilden die Grenze der Region das malerische Gebiet um die Stadt Písek im Flussgebiet der Moldau und der Otava sowie die Gegend um die Stadt Tábor, die wir bereits im Zusammenhang mit der Zeit der Hussiten kennen. Die gegenwärtigen Grenzen zwischen Südböhmen, Österreich und Deutschland teilen eine Landschaft, deren Geschichte oftmals mit einem Adelsgeschlecht und mit den gleichen Machtinteressen verbunden war. Die Lage der Region bestimmt auch ihren kulturellen Reichtum – die kulturellen Einflüsse des rauen germanischen und angelsächsischen Nordens begegneten hier der auserlesenen Kunst der Meister der italienischen Renaissance. Die Städte jedoch keine historischen Freilichtmuseen, ganz im Gegenteil – in ihnen pulsiert das tagtägliche Leben in einer einzigartigen Atmosphäre. Halten Sie inne, bleiben Sie länger, kommen Sie wieder.