23. Nosetín a Květuš

In Nosetín datiert die jüdische Besiedlung seit dem 18. Jahrhundert, aber nur wenige jüdische Familien lebten dort. Mehr Juden lebten im unweiten Dorf Květuše:Anfang des 18. Jahrhundert werden hier ein Branntweinbrenner, ein Gerber, ein Händler mit Leder, ein Kürschnermeister und zwei Hausierer erwähnt. Im Dorf lebten also vermutlich sechs jüdische Familien. Auch im Jahr 1783 lebten hier sechs jüdische Familien. Die letzten vier Juden werden in der Volkszählung von 1900 angeführt.

Die Synagoge in Květuš wurde irgendwann im Laufe des 18. Jahrhundert erbaut. Die genaue Jahreszahl ist jedoch nicht bekannt. Der Gottesdienst fand hier bis Ende des 19. Jahrhunderts statt, später wurde in der Synagoge eine Wohnung eingerichtet. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten in der Wohnung die Lewerstein, die in den 1930er Jahren nach England zogen, und nach ihnen noch einige weitere, schon nichtjüdische Familien. Um 1972 wurde die ehemalige Synagoge abgerissen und die Überreste ihres Mauerwerks in das Mauerwerk einer Garage eingebaut.

Der jüdische Freidhof befindet sich an einer Straße, die von Květuše nach Nosetín führt, im Kataster des Dorfes Nosetín, etwa einen Kilometer südöstlich dieses Dorfes. Er wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, vermutlich um 1722, gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Juden auf dem jüdischen Friedhof in Jistebnice begraben. Auch während der Zwischenkriegszeit fanden hier Beerdigungen statt, die letzte Beerdigung fand angeblich im Jahr 1929 statt. Auf dem Friedhof mit einer Fläche von 1453 m2 sind 45 Grabsteine seit dem Jahr 1722 erhalten. Von der Leichenhalle blieb nur das Mauerwerk übrig. Der Friedhof ist frei zugänglich.

Wissenswertes: Auf dem Friedhof ist ein Grabstein mit einem Engelssymbol erhalten geblieben. Grabsteine, die mit eingemeißelten Engeln geschmückt sind, sind nicht sehr häufig. Wir können sie zum Beispiel auf dem neuen jüdischen Friedhof in Hostouň in der Region Kladno, auf dem jüdischen Friedhof in Veselice bei Mladá Boleslav und in Südböhmen auch in Písečné bei Slavonice finden. Engel, bzw. Boten werden als Teil des traditionellen Judentums verstanden.

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