33. Radenín

Die erste jüdische Besiedlung des Dorfes Radenín datiert seit Anfang des 17. Jahrhunderts. 1723 lebten in Radenín neun jüdische Familien, 1853 waren es 51 jüdische Familien (insgesamt 190 Personen, d. h. 19% aller Einwohner des Dorfes), 1880 - 93 Juden, 1900 - 53 Juden und 1930 nur noch neun Juden (2% Einwohner des Dorfes).

Ein kleines Ghetto befand sich am nördlichen Rand des Dorfes, 150 Meter nordöstlich des Schlosses. Es ist wahrscheinlich im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts entstanden und vom christlichen Teil des Dorfes durch das Schlossareal und einen Herrenhof getrennt. Im Jahr 1830 bestand das Ghetto aus einer Synagoge und zehn Häusern, die um den kleinen Dorfplatz herum standen. Die meisten von ihnen, einschließlich der Schule an der Konskr.-Nr. 67, sind umgebaut bis heute erhalten geblieben.

Die Synagoge an der Konskr.-Nr. 88 befand sich im Ghetto auf der Nordseite des Dorfplatzes. Die erste Synagoge wurde angeblich bereits Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und 1804 durch eine neue Synagoge ersetzt, die zusammen mit dem Gemeindehaus und dem Krankenhaus gebaut wurde. Zu gottesdienstlichen Zwecken diente sie bis zu den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und wurde nach 1934 zu einem bis heute bewohnten Wohnhaus umgebaut.

Der Friedhof liegt 800 Meter nordöstlich des Dorfplatzes auf einer Anhöhe. Er wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gegründet. Nach 1830 wurde er erweitert. Damals wurde die kleine hölzerne Leichenhalle durch eine größere Leichenhalle aus Steinbruch ersetzt. Auf einer Fläche von 1403 m2 befinden sich heute ungefähr 300 Grabsteine und eine rekonstruierte Leichenhalle. Die ältesten erhaltenen Grabsteine stammen aus den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts, einige davon sind mit einfachem Pflanzendekor oder Symbolen geschmückt. Als letzte wurde hier am 3. Februar 1938 die arme Bettlerin Johanna Rindová bestattet, ihr Denkmal blieb jedoch nicht erhalten. Es handelt sich um einen wertvollen Friedhof mit einer Reihe barocker und klassizistischer Stelen und ein wichtiges landschaftsbildendes Element. Der Friedhof ist frei zugänglich.

Wissenswertes: Von den Grabsteinen ragt die Stele von Samuel Sonn aus dem Jahr 1852 hervor, die mit einem Sonnenrelief verziert ist. Der Grabstein des Rabbiners Frank wird durch ein gemeißeltes Relief eines liegenden Löwen ergänzt, der ein Symbol der Herrschermacht ist, bzw. an den Segen des Patriarchen Jacob dem Sohn Judah erinnert, wobei Judah mit dem kleinen Löwen verglichen wird.

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