Schloss Mitrowitcz

Als vor mehr als zehn Jahren das Unternehmen namens Mitrowicz mit der Rettung des Schlossgebäudes in Koloděje nad Lužnicí begann, fanden die Mitarbeiter hier nur verfallene Wirtschaftsgebäude mit Spuren des Hochwassers im Jahr 2002, wild wuchernde Bäume und beschädigte Statik vor.

Das heutige Aussehen zeugt von unermüdlichem Fleiß, Weitblick und von der Geduld der Besitzer, die sich dessen bewusst waren, dass die Sanierung nicht in einem Jahr fertig sein wird. Die Firma Mitrowitz leitet seit ihrer Gründung für die Schlossbesitzer Michal Bedřich, der eine ganz besondere Verbindung zu diesem Ort hat: in der hiesigen Kapelle hielt er um die Hand seiner Freundin an. Er war dabei, als der neue Garten, die Blumen- und Kräuterbeete, das HainbuchenLabyrinth und der Park mit Kinderspielplatz, der Gartenteich, GrillBistros und der Außenbereich für gesellschaftliche Events sowie Unterkünfte für 46 Gäste errichtet wurden. Die bereits erwähnte Kapelle der hl. Anna war für die Restauratoren und Handwerker eine echte Herausforderung. Rund um die Kuppel musste ein StahlbetonUmgang gebaut werden, denn erst nach dem Tausch konnte das neue Dach die Balken tragen. Mit viel Fingerspitzengefühl wurden auch die Prunkräume im ersten Obergeschoss mit den wertvollen Fresken aus dem Leben von Wenzel Graf Wratislaw von Mitrowitz restauriert, der als fünfzehnjähriger Edelknabe im Auftrag von Kaiser Rudolf II. nach Konstantinopel entsandt wurde, wo er in Gefangenschaft geriet. Seine Reiseerlebnisse hielt er in seinem Reisebericht „Des Freiherrn von Mitrowitz merkwürdige Gesandschaftsreise von Wien“ fest.

Aus dem Areal mussten fast siebentausend Tonnen Bauschutt und Erde weggebracht, neue Leitungen verlegt und der gesamte Park entwässert werden. Das zu neuem Leben erweckte Bauwerk wurde 2017 völlig zu Recht mit dem ersten Platz beim Wettbewerb der Agentur Czech Tourism als „Beste Touristenattraktion“ in der Kategorie Phönix ausgezeichnet, die für Bauwerke bestimmt ist, die wie der sagenumwobene Vogel wieder aus der Asche aufgestiegen sind.

Für seine Einzigartigkeit und romantische Atmosphäre ist das Schloss ein beliebter Ort für Hochzeiten. Sie kommen auch auf dem Wasserweg hierher, da direkt am Schloss eine eigene Anlegestelle ist.

Die Förderungen des Südböhmischen Landkreises und Kultusministeriums decken nur ca. ein Zehntel aller Kosten ab, aber trotzdem bleibt man hier optimistisch. Sollten Sie hierher kommen, dann lassen Sie sich vom allgegenwärtigen Enthusiasmus anstecken.

www.zamekmitrowicz.cz

Tipps in der Umgebung: Netěchovice In Netěchovice, einem Stadtviertel am Rande von Týnec nad Vltavou, steht das Südböhmische Landwirtschaftliche Museum (Jihočeské zemědělské muzeum). Das Programm namens Agrománie bringt Kindern und Erwachsenen den Anbau von Feldfrüchten, die Verarbeitung von Getreide und die Feld- und Wiesenarbeiten in der Geschichte und Gegenwart näher.

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