Nach schriftlichen Quellen lebten die Juden in Babčice spätestens seit Mitte des 18. Jahrhunderts. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebten sie offenbar in zwei Häusern: im Josef-Kataster ist das Gemeindehaus Nr. II und die Branntweinbrennerei Nr. III angeführt. Im Verzeichnis der Juden aus dem Jahr 1783 ist angeführt, dass sich hier zwei jüdische Familien aufhalten, im Verzeichnis aus dem Jahr 1973 sind vier Familien eingetragen. 1880 lebten hier 20 Juden, 1890 acht Juden, 1910 vier Juden und später kein einziger mehr. Die jüdische Gemeinde in Babčice wurde auf der Grundlage des Gesetzes über die jüdischen Gemeinden von 1890 aufgelöst. Danach war sie nur als eine religiöse Vereinigung Teil der jüdischen Gemeinde in Mladá Vožice.
Die Synagoge an der Konskr.-Nr. 14 im östlichen Teil des Dorfes wurde wahrscheinlich zur Wende der 50er und 60er Jahre des 19. Jahrhunderts gebaut (wir wissen aber, dass ihr Vorgänger ein Bethaus war, das in Babčice bereits Ende des 18. Jahrhunderts belegt ist). Sie ist als Ersatz für eine ältere ausgebrannte Synagoge oder ein Bethaus entstanden. Diese neue Synagoge wurde bereits als ein Mehrzweckgebäude konzipiert. Im Betsaal gab es 76 Sitze, im Gebäude gab es jedoch wahrscheinlich auch Klassen-räume, eine Lehrerwohnung, ein Mikwe (Ritualbad) und möglicherweise auch einen beheizten Winterbetraum. Zu gottesdienstlichen Zwecken diente die Synagoge seit dem frühen 20. Jahrhundert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie zu einem Wohnhaus umgebaut, welches bis heute bewohnt ist. Das Äußere der Synagoge ist in der ursprünglichen Form (erhalten geblieben ist sowohl die Masse des Gebäudes als auch die Form eines Teils der ursprünglichen Fenster) weitgehend erhalten. Das Innere wurde durch den Umbau leider vollständig zerstört.
Der Friedhof befindet sich 1 km nördlich des Dorfes am Waldrand. Er wurde spätestens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vermutlich um 1840, gegründet. Auf einer Fläche von 731 m2 befinden sich etwa 130 Grabsteine. Der älteste stammt aus dem Jahr 1841, der jüngste stammt aus den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. 1862 wurde hier Rabbi Markus Blann von Košetice, der Schüler des Landesrabbiners Nehemias Trebitsch (1779-1842) in Mikulov begraben. In seinen Grabstein sind unter anderem die folgenden Worte eingemeißelt: „...er war einer der großen Sänger der Synagoge.“ Der Friedhof ist frei zugänglich.
Wissenswertes: Bemerkenswert ist der Grabstein von Zalman Schick aus dem Jahr 1845, verziert mit dem Motiv der Höhle Machpela in der Nähe von Hebron, die Abraham kaufte, um darin Sarah begraben zu können. In dieser Höhle wurden später er selbst und seine Nachkommen, Isaak und Jakob sowie Rebekka und Lea, begraben.