Die wenig zahlreiche jüdische Bevölkerung im Dorf ist in den schriftlichen Quellen seit Anfang des 18. bis Ende des 19. Jahrhunderts belegt. Im Jahr 1724 war in einem Herrenhof die jüdische Familie des Branntweinbrenners angesiedelt, im Verzeichnis der Juden von 1783 ist die Familie des Schnapsbrenner und im Verzeichnis von 1793 zwei Kaufmannsfamilien eingetragen. 1880 lebten hier acht Juden, 1890 drei Juden.
Ein Betsaal ist im Dorf bereits seit dem 18. Jahrhundert belegt. Er befand sich wahrscheinlich in einem der Privathäuser, wir wissen jedoch nicht, in welchem.
Der Friedhof befindet sich 500 Meter nordöstlich des Bahnhofs Sudoměřice auf einem kleinen Hügel zwischen den Feldern. Es ist nicht bekannt, wann er gegründet wurde; es wird jedoch vermutet, dass dies um 1700 geschah. In schriftlichen Quellen wird er seit dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts erwähnt. Auf einer Fläche von 2996 m2 sind rund 230 Grabsteine erhalten geblieben, der älteste lesbare Grabstein stammt aus dem Jahr 1780. Dominierend war eine Leichenhalle aus Backstein, von der nur noch Mauerreste geblieben sind. 1916 wurden dort zwei Flüchtlinge aus Galizien und 1938 der General für das Gesundheitswesen im Ruhestand MUDr. Ignác Herrmann begraben, der im Alter von 82 Jahren in Ruzyně starb. Es ist ein wertvoller Friedhof mit einer Reihe von Grabsteinen, die mit traditionellen Symbolen oder vegetativen Motiven verziert sind, der frei zugänglich ist.
Wissenswertes: Im Jahr 1821 wurde auf dem Friedhof in Prudice Isaak Stern begraben, der den größten Teil seines Lebens auf dem Gut Chýnov im Dorf Pohnání verbrachte. Zum Zeitpunkt seines Todes war er angeblich 101 Jahre alt. Zu seinen Verwandten gehören beispielsweise MUDr. Bedřich Stern (1865 – um 1940), ein bekannter Arzt in Plané nad Lužnicí, oder MUDr. Otto Natan Stern (1891–1942), ein gefragter Zahnarzt in Tábor, der jedoch auch als Theaterschauspieler und Besitzer einer großen bibliophilen Bibliothek bekannt war.