In schriftlichen Quellen werden die Juden in Tábor seit Ende des 16. Jahrhunderts erwähnt. Im Jahr 1618 lebten zwei jüdische Familien in der Stadt, im Jahr 1653 waren es acht Familien und diese Zahl durfte bis Mitte des 18. Jahrhunderts nicht überschritten werden. 1769 lebten 18 jüdische Familien in Tábor, 1840 - 212 Personen jüdischen Glaubens, 1880 insgesamt 495 Juden (6,6 % aller Einwohner der Stadt), 459 Juden im Jahr 1900 (4,2 %) und 1930 nur noch 311 Juden (2,1%).
Ein Ghetto hat es in Tábor nie gegeben. Gemäß einer Vereinbarung mit den Stadtvertretern konnten die Juden überall in der Stadt leben, mit Ausnahme des Stadtplatzes und der Hauptstraße (Prager Straße). Die Synagoge wurde 1883 – 1885 zwischen den heutigen Straßen Hradební und Na Parkánech erbaut. Gottesdienste fanden in der Synagoge bis zur nationalsozialistischen Besatzung statt. Während sowie nach dem Krieg diente sie als Lagerraum. 1977 wurde sie ganz unnötig abgerissen und heute steht an ihrer Stelle ein Parkplatz. 1992 wurde an der angrenzenden Umfassungsmauer eine Gedenktafel enthüllt, die an die Existenz der Synagoge erinnert.
Der alte jüdische Friedhof wurde 1634 auf einem abfallenden Gelände zwischen der heutigen Korandova-Straße und dem unteren (Küsten-) Teil der Bechyňská-Straße errichtet. Später wurde seine Fläche mehrmals durch den Kauf weiterer Grundstücke vergrößert. Die letzten Bestattungen fanden hier um 1893 statt, als die Fläche des Friedhof vollständig besetzt war. Im Jahr 1941 wurde dieser wertvolle Friedhof von den Nazis zerstört, alle Grabsteine wurden weggenommen und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fläche in einen Park umgewandelt. Am 23. Oktober 1955 wurde im unteren Teil des Friedhofs ein Denkmal für die Opfer des Krieges in Form eines Steinbuches enthüllt. Im Jahr 2002 wurde hier eine Skulptur mit Steinen, die die Namen der Opfer des Holocaust tragen, installiert.
Der neue jüdische Friedhof wurde 1894 zwischen den heutigen Straßen Československé armády, Kapitána Jaroše und Dukelských bojovníků eröffnet. Bestattungen fanden hier bis 1941 statt. Insgesamt wurden hier während seiner Existenz ungefähr 400 Menschen begraben. 1941 wurde der Friedhof durch die Nazis vollständig zerstört, die Grabsteine wurden entfernt und nach dem Krieg wurde die Zeremoniehalle abgerissen. Heute ist seine Fläche zu einem Park umgebaut und an seine Existenz erinnert nur ein Denkmal, das 1992 mitten auf einer Grasfläche enthüllt wurde.