Im Jahre 1251 entschied Přemysl Otakar II. ein Zentrum seiner königlichen Macht zu gründen. Bei einer bedeutenden
Furt trassierte er einen rechteckigen städtischen Grundriss (einen quadratischen Platz mit einer Seitenlänge von 133 m). Zur eigentlichen Gründung kam es im Jahre 1265, sehr schnell siedelten sich hier Geschäftsleute und Handwerker an und schufen den Kern einer prosperierenden Stadt. In der Nähe des Marktplatzes mit dem Samson Brunnen stehen der Schwarze Turm mit 225 Stufen, die Kathedrale des heiligen Nikolaus und eine Reihe von Renaissance- und Barockhäusern mit Laubengängen, Durchgängen und engen Gassen, die in alle Himmelsrichtungen weisen. Nicht weit entfernt befindet sich z.B. die Gaststätte Masné krámy (Fleischbänke), im Jahre 2007 rekonstruiert. Hier sind bis heute die ehemaligen Fleischerstände zu sehen.
Zwischen České Budějovice und Linz wurde die erste Pferdeeisenbahn erbaut. Am Ende des 18. Jahrhunderts gründeten die Unternehmer Hardtmuth in Wien eine Bleistiftfabrik, deren Erzeugnisse bis heute in alle Welt exportiert werden, und letztlich überführten sie diese gerade nach České Budějovice.
Die Brauerei Budějovický Budvar wurde im Jahre 1895 gegründet, wenngleich die Tradition des Bierbrauens bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Einige weltbekannte Gasthäuser (beispielsweise das Wiener Schweizerhaus) bieten ausschließlich Bier dieser Marke an.
Moderne Architektur vertritt die funktionalistische Villa des Unternehmers Zátka, nicht weit von der Brücke Dlouhý most gelegen. Durch das Stadtzentrum führt die Straße Na Sadech. Hier beeindruckt sicher die Statuengruppe Humanoidi, die den Beginn der Lannova třída Richtung Bahnhof schmückt. Im Jahre 2011 wurde im Stadtzentrum die Lannawerft gegründet womit die erste Etappe der Schiffbarmachung zwischen České Budějovice und Hluboká nad Vltavou vollendet wurde, von wo der Wasserweg bis nach Týn nad Vltavou führt.
Wissen Sie, dass...
an der Stelle des heutigen Samsonbrunnens ursprünglich ein mittelalterlicher Pranger stand, auf dem betrügerische Handwerker bestraft wurden?
Einheimische und Persönlichkeiten
- Přemysl Otakar II. (ungefähr 1233–1278) – böhmischer König, genannt „der eiserne und goldene König“, Stadtgründer, zu seiner Zeit der mächtigste Herrscher Europas, fiel in der Schlacht auf dem Marchfeld.
- Vojtěch Lanna (1805–1866) – Unternehmer, Industrieller und Bauherr, war ein bedeutender Aktionär der Pferdebahn České Budějovice – Linz, deren Betrieb er in den Jahren 1835 bis 1846 gepachtet hatte. Er betrieb auch Geschäfte in der Holzindustrie, beteiligte sich an der Entwicklung der Kohlengruben in Kladno (westlich von Prag) und realisierte eine Reihe von Wasserstraßen- und Eisenbahnbauten. Er ist Mitbegründer der UMPRUM (Kunst- und Industriehochschule) in Praha (Prag).
Unser Tipp
Zu einer Kulturstadt gehören auch bedeutende kulturelle Institutionen. In Budweis befindet sich das Südböhmische Theater mit vier Ensembles: Schauspiel, Oper, Ballett
und Kleinem Theater. Die einzelnen Ensembles gastieren auch in anderen Städten des Bezirkes, Unter das Theater fällt zum Beispiel auch die Drehbühne in Český Krumlov. In der Stadt ist auch die Südböhmische Kammerphilharmonie mit einem frisch renovierten Konzertsaal zuhause.